Bei der Auswahl eines Fensters bzgl. U-Wert und g-Wert sind beide Werte zu beachten und abzuwägen.
Ein reiner Vergleich dieser Werte bei der Auswahl der Verglasung sollte jedoch vermieden werden. Es ist stattdessen empfehlenswert, bei der Planung des Fensterkaufs zu beachten, wo und zu welchem Zweck die Fenster eingebaut werden. Faktoren wie das umgebende Mauerwerk, Sonneneinstrahlung oder die Himmelsrichtung sowie auch der Zweck des zu dämmenden Raumes spielen bei der Abstimmung von U- und g-Wert eine Rolle:
Der g-Wert ist nur für solche Fenster bedeutend, die auch im Winter wesentlich von Sonneneinstrahlung getroffen werden. Für Fenster auf einer Nordfassade kann er vernachlässigt werden, während er für eine sonnige Südfassade wichtig ist.
Je kälter das Klima am jeweiligen Ort ist, umso wichtiger ist der U-Wert. Der Wärmeverlust ist an kalten Orten höher, während der solare Wärmegewinn nicht von der Außentemperatur abhängig ist.
Aus diesen Gründen wählt man Fenster für Nordfassaden und für sehr kalte Orte vorwiegend nach dem U-Wert aus, während auf einer Südfassade durchaus etwas schlechtere U-Werte zugunsten höherer g-Werte akzeptiert werden können.
Beachten Sie, dass hohe g-Werte zur Erwärmung auch im Sommer beitragen, so dass möglicherweise einen stärkeren Sonnenschutz erforderlich wird, um bei großen Glasfassaden zu verhindern, dass sich der hinter der Verglasung liegende Raum zu stark überhitzt. Spezielle Sonnenschutzgläser mit besonders niedrigem g-Wert unter 50 % (z. B. durch eine dünne Silberbeschichtung) werden oft für vollverglaste Fassaden verwendet, ebenso für Autoglasscheiben. Im Winter können sie natürlich nachteilig sein, wenn der niedrige g-Wert nicht durch einen sehr guten U-Wert kompensiert wird.