Innen nasse Fenster, vor allem im Winter, haben sicher schon viele unserer Leser gesehen. Es handelt sich dabei im Normalfall um Kondenswasser, das sich an den kältesten Stellen im Raum absetzt. Ursache dafür ist im Allgemeinen eine zu hohe Feuchtigkeit im Innenraum. Die Feuchtigkeit, die von der Raumluft aufgenommen werden kann, ist abhängig von der Lufttemperatur – wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kältere, weswegen man auch von relativer Luftfeuchtigkeit spricht.aluminiumfenster-im-winter-regen Eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% besagt damit, dass die Luft 50% der maximalen Feuchtigkeit bei der gegebenen Temperatur aufgenommen hat. Ein weiterer, wichtiger Parameter ist der so genannte Taupunkt, der angibt, bei welcher Temperatur die Luft mit dieser Feuchtigkeitsmenge gesättigt wäre. Unterhalb dieser Temperatur würde das Wasser kondensieren und sich entsprechend niederschlagen.

Normalerweise ist die Raumtemperatur in unseren Wohnungen und Geschäftsräumen nicht gleichmäßig verteilt. D.h. es gibt immer Bereiche die kälter als die gewünschte, bzw. gefühlte Temperatur sind. Dies sind zum Beispiel Außenwände, Stoßkanten von Wänden und Decke (Kältebrücken!), aber auch Fenster und Türen. Am häufigsten sind diese durch eine schlechte Isolation,  Ursache für das „Wasser an den Fensterinnenseiten“.kunststofffenster-im-winter

Nun sollte man meinen, dass dieses Wasser kein großes Problem darstellt und nur nicht besonders schön anzusehen ist. Das stimmt leider so nicht, da diese Feuchtigkeit auch meistens an anderen Stellen niederschlägt. An diesen anderen Stellen kann man diesen Feuchtigkeitsfilm jedoch viel schlechter erkennen und entfernt ihn dementsprechend auch nicht. Daher bilden sich an solchen kalten Stellen mit Kondenswasser häufig kleine Schimmelpilzkolonien. Im Zeitalter der allgegenwärtigen Allergien und chronischen Krankheiten muss wohl kaum erwähnt werden, dass dieser Schimmel eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt. geoeffnetes-holsfenster-im-winterEin weiteres Problem mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ist die höhere Wärmekapazität feuchter Luft. Das bedeutet, dass sie sich schlechter, bzw. nur mit höherem Energieaufwand erwärmen lässt als weniger feuchte.

Wie wird man nun aber diese überschüssige Feuchtigkeit los? Prinzipiell kann man diese, wenn man von einer kompletten Sanierung absieht, entweder durch Entfeuchter oder aber durch konsequentes Lüften erreichen. Sicherheitshalber sollte man sich dazu einen elektronischen Feuchtigkeitsmesser, den man schon zu einem günstigen Preis bekommen kann, zulegen, um den Erfolg direkt beobachten zu können. Um zu Beginn einen Großteil der Feuchtigkeit los zu werden, sollte man den Raum gut aufheizen (mobilisiert die Feuchtigkeit von Wänden, Möbeln usw.) und anschließend stoßweise durchlüften (5-10 min, je nach Außentemperatur). wohnzimmer-mit-fenster-im-winterDamit sollte man die relative Feuchtigkeit während des Lüftens auf bis zu 30% senken können. Hat man dies erreich, lüftet man nur noch 2-3 Mal täglich für jeweils 5-10 Minuten, um eine Feuchtigkeit im Bereich von 40-50% zu erhalten. Damit sollte man Ruhe vor Kondenswasser am Fenster haben.

Ein weiteres Problem kann auch eine zu starke Nachtabsenkung der Heizung sein – mehr als 4°C sollten es auf keinen Fall sein, um ungewollte Kondensation der Luftfeuchtigkeit zu verhindern.